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Tag 25 - Die Wadeln wieder anwerfen

Mittwoch (16.7.08)

Sexten → Moos → Sillianer Huette
Unterkunft: Sillianer Huette

Huette:
Essen:
Fruehstueck:
Schlafplatz:
Gemuetlichkeit:
Empfehlung:
Blick zurueck - die ersten 800 Hoehenmeter waren geschafft
So gerne ich noch einen weiteren Tag nichts gemacht haette, so gerne komme ich auch in Triest an, um nachher nichts zu machen und desdo laenger ich auf der faulen Haut liege, desdo spaeter ist meine Reise beendet. Also hoch auf den Berg! Dem Geschnarche meines Vaters konnte ich mit Ohrenstoepseln entgegenwirken, um zumindest heute gut ausgeschlafen den Tag anzugehen. 8 Uhr aufstehen, fruehstuecken und dann lief ich alleine los. Meine Eltern wollten sich die 1000 Hoehenmeter nicht antun und steuerten einer Gondelfahrt entgegen. PFUI! Laut Via-Alpina sollte man auch von der Gondel Gebrauch machen. Stattdessen entschloss ich mich natuerlich, zu Fuss hoch zu hatschen. Der Weg 4A fuehrte fast geradewegs den Berg hinauf. In Moos angekommen hatte ich nur den Beginn des Weges zu finden. Erst lief ich daran vorbei, da die Wegschilder hinter einer scharfen Kurve standen aber bald war ich dann doch auf dem richtigen Weg, der zuegig bergauf fuehrte. Meine Wadeln brannten richtig und ich musste jede Minute eine Pause machen. Der gestrige Urlaub war nicht gut fuer meine Haxen. Nach ein paar Minuten lief wieder alles wie geschmiert, ich zog - gerade bei dieser Steigung - mein 1 Schritt einatmen, 1 Schritt ausatmen System durch. Bei der naechsten Abzweigung gabs wieder mal keine Wegschilder fuer den 4A mehr. Na danke. Schon wieder so schlecht ausgeschilderte Wege :-/. So nahm ich den unbeschilderten nach der Methode Steepest-descent [nur anders herum] um schnellmoeglichst hoch zu kommen :-). Der Weg ging einfach nur steil hoch, war aber ein schoener Wanderweg.

Die Sillianer Huette
Nach ca. zwei Stunden gelangte ich zu einer Forststrasse. Forststrasse?!? Davon steht nichts in der Karte. Aber sowas konnte mich nicht mehr beunruhigen. Mittlerweile wusste ich, wie ungenau die Kompasskarten teilweise sind. Geradeaus fuehrte auch ein weiterer Weg, den ich verfolgte und gelangte auf einen Trampelpfad, der gar nicht mehr nach einem Wanderweg aussah. Nach 10 Minuten Gehatsche und der Erkenntnis, dass der Weg sicher nicht steil bergauf fuehrte, kehrte ich um. Haette ich beim Forstweg abbiegen sollen? Kurz vor diesem stand ich dann wieder auf dem richtigen Weg. Der Wanderwegweiser lag am Boden, schon etwas von Gras ueberwachsen. Wieder mal herzlichen Dank an die italienischen Wegpfleger! Noch eine halbe Stunde, dann kam ich ans Ende des 4A, wo schon meine Eltern (Die auch zu diesem gondelfahrenden Volk gehoerten) auf mich warteten, zusammen mit einem ganzen Haufen weiterer Touristen. Auf dem Weg zur Sillianer Huette hatten wir noch einen herrlichen Blick rueber zu den 3 Zinnen, sowie auf die umzingelnden Gebirgsketten. Die Huette strotzte nur so von Touristen. Ueberall waren die hier oben :-/. Da es erst 1 Uhr war ueberlegte ich noch, ob ich gleich weiter zur Obstanserseehuette sollte und verwarf die Idee, als ich erfuhr, dass zumindest morgen Vormittag noch schoenes Wetter sein sollte. Stattdessen wurde sich vollgestopft. Solange meine Eltern noch da waren, musste ich nix bezahlen. Schon praktisch so ne Gondel ;=).

Die Abendstimmung, bei der sich die Wolken wie eine Decke ueber das Tal legten
Ich hab nach der Verabschiedung meiner Eltern erst mal ne Stunde geschlafen. Meine urspruengliche Hoffnung, das Matratzenlager fuer mich alleine zu haben wurde bald zunichte gemacht. Haufenweise Leute stroemten allmaehlich rein und belagerten die bisher so schoen leer gebliebenen Matratzen. Einen Vorteil hat das Ganze: Es wird mit den ganzen Waermespendern heute Nacht nicht so kalt. Dadurch dass die letzte Gondel schon spaet nachmittags ins Tal fuhr, ergab sich auf der Huette ein schoener Wandel. Es kehrte Ruhe ein und jetzt Abends sind nur noch Wandersleute hier von denen ich schwer hoffte, dass die den Berg auch wirklich hochgelaufen sind! Dann wurde ich auch noch gefragt, ob ich meinen schoenen Matratzenplatz mit einem aelteren Herren oben im Stockbett wechseln will. NEIN! Kanns ja wohl nicht sein, dass hier Leute noch Sonderwuensche haben. Haette der Kerl doch vorbestellt. Selbst schuld, wenn er hier ein Hotel erwartet hat. In die Huette ist auf jeden Fall niemand reingelaufen, der nicht auf ein Stockbett klettern koennte.