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Tag 44 - Hoehlen statt Berge

Montag (4.8.08)

Razdrto (Mirjam) → Senožeče → Gabrče → Matavun (Pr' Vncki)
Unterkunft: Pr' Vncki

Huette:
Essen:
Fruehstueck:
Schlafplatz:
Gemuetlichkeit:
Empfehlung:
Rueckblickend war das gestern nur ein weiterer Brunshuegel nach den Alpen
Mir kommt es so vor, dass ich um so gebrechlicher werde, desdo naeher ich mich Triest naehere (meine steigende Faulheit ganz zu schweigen). Irgendwie kann ich schon froh sein, dass mich meine Eltern in Triest abholen wollen, weil ich diese gemuetliche Reststrecke nicht so geniesen wuerde. Auch heute hatte die Strecke ueberraschend viel zu bieten! Mit dem ganzen Fernsehbier von gestern fiel mir das Aufstehen schon schwer. Viel hatte ich aber nicht vom heutigen Hatsch zu erwarten, wenn ich nur die heutige Tour angehe. Das Fruehstueck hatte das Standard-Aufgebot an Wurst, Kaese, Marmelade und zusaetzlich Ruehrei mit irgendwas drin, womit ich das Ruehrei kiloweise verschlingen haette koennen. Gerade sitze ich (um 13 Uhr) auf der Terrasse meiner Endstation bei einem Bier und einer Zigarette. Mann, kann Weitwandern hart sein :-D. Und ich hab schon wieder einen sitzen...

Der Via-Alpina entlang von Strommasten. Ein richtiger Weg war nicht zu erkennen :-)
Der Wanderweg war schnell gefunden. Erst etwas der Strasse entlang wurde ein Wanderweg mit Vremščica ausgeschildert. Da wollte ich zwar nicht hin aber es schien der richtige Weg zu sein. Vremščica ist der Hoehepunkt eines nahegelegenen Brunshuegels ueber den vermutlich der Weg 1 verlaufen wuerde. Wie schon gestern ging's kreuz und quer durch den Wald, immer den Wegmarkierungen nach. Viel falsch machen konnte man da nicht. Auf dem Weg begegnete ich nebenbei einer Monsterschnecke, die 2x die Laenge meiner Handflaeche hatte. Nach gut einer Stunde gelangte ich so nach Senožeče, einem kleinen Doerfchen, ab dem ich die Strasse nach rechts weiterverfolgte. Von Wegschildern fuer Via-Alpina war nicht mehr viel zu sehen. Eines zeigte Richtung Brunshuegelspitze, aber da wollte ich nicht hin! Der rechts fuehrenden Strasse folgte ich so Richtung Koper bis das kleine Doerfchen Gabrče nach 2 km ausgeschildert war. Bei diesem Dorf lief ich quer durch bis ich wieder auf die erste Wegmarkierung stiess. Vielleicht wurde die Via-Alpina-jetzt-Brunshuegla ueber den Gipfel gelegt und deshalb waren bis hierher keine Markierungen mehr zu sehen. Der Weg fuehrte dann wieder etwas hoch, dann kurz entlang eines Fahrradweges und biegte rechts ab in einen weiteren Wanderweg, der mich bald entlang von Strommasten fuehrte :-).

Die Bruecke fuer 1 Meter Stumpen
Nun latschte ich unter Spannung und leicht geladen weiter :-). Das ist wirklich ein Wanderweg - von der Strasse war keine Spur mehr! Der Weg zweigte darauf durch die Markierungen scharf links ab und ein Schild wiess mit einem haarestraeubenden Baeren auf selbige hin. Na Klasse. Werde ich kurz vor Triest noch zum Baerenfutter. DAS waere wirklich beschissen. Aber 's hilft ja nix. Weiter des Weges, der Ausschilderung nach Škojanske folgend gelangte ich auf ein Feld und weit und breit war keine Wegmarkierung mehr zu sehen. Das Feld war frisch gemaeht. Oh! Fast haette ich die Bahnunterfuehrung vergessen! Das war ein 5 Meter langer Tunnel mit einer Wegmarkierung sowie einer Hoehe von vllt. 1,3 Metern!!! Ausser durch und ueber Gestruepp fuehrte so schnell kein anderer Weg daran vorbei! Gebueckt und das Schleifen meines Rucksacks in den Ohren huschte ich durch. Die Via-Alpina hatte somit auch einen Abenteuerspielplatz :-). Zurueck zum Feld! Ratlos steuerte ich auf der Suche nach Wegmarkierungen herum. Als ich alle Hoffnung aufgab, stach ich Richtung Firmengebaeude los, dem einzigen Zeichen fuer Zivilisation in der Naehe und stiess am Ende des ersten Feldes wieder auf Wegmarkierungen. Juhuu!!! Danach lief mir noch eine Frau mit Leichtgepaeck ueber den Weg, die etwas Via-Alpina schnupperte. Die hatte auch eine Wanderkarte fuer diesen Weg (Ich lief seit Gabrče mit dem Computerausdruck der Via-Alpina Seite, da ich bis Matavun keine Karte mehr hatte). Ein Blick in die Karte von der Frau zeigte mir auch, wie ueberfluessig diese gewesen waere. Von dem Via-Alpina war nicht mal ein Strich zu sehen. Da fehlten so gut wie alle Wege in der Umgebung! Na mir konnte es jetzt egal sein. All zu weit hatte ich nicht mehr zu laufen.

Gaehnende Wegmarkierungs-Leere
Wie ein Schlag ins Gesicht, lief ich auch noch an einer Landebahn vorbei. Als ob eine Autobahn nicht reichen wuerde. Was ich mal wieder nicht wusste war, dass mich der Wanderweg wieder in einen Park fuehrte. Einen Park, in dem ein 1 km grosser Abriss war, in dessen Mitte ein Fluss durchlief und das nur ein paar km vor dem Meer, dem Flachland, wie es flacher gar nicht sein koennte! 2 Tage vor dem Meer befand ich mich aber immer noch in einer Huegellandschaft - schon wieder etwas, dass ich nie erwartet haette. Eine Treppe fuehrt in den Abriss auch noch herunter, die ich spaeter noch gehen will. Sozusagen als Abendspaziergang, wenn die Sonne nicht mehr so unerbittlich herunterbrennt. Wie schon die Burg vor 2 Tagen ist auch das hier unbedingt sehenswert. Die erste Gaststaette, die noch im Park lag liess ich links liegen und lief zum Museum, wo ich ueber die Unterkuenfte aufgeklaert wurde. Gutes Essen war mir wichtig und man empfohl mir eine Unterkunft mit Restaurant, das nach der Kirche lag. Dort angekommen war alles zu und irgendwas stand da auf slowenisch mit Oeffnungszeiten und wohl auch, wann etwas geschlossen hat. Damit kann ich doch nichts anfangen!!!
Schoene Pflanzen gibt's hier auch
Auch das Klopfen an den Tueren und Fenstern brachte nichts und bevor ich umsonst ueber eine Stunde warte, bis es 14 Uhr ist, ruf ich lieber einen Menschen an, der vermutlich vor dem PC sitzt :-). So musste Basti dran glauben, der sich natuerlich ueber meinen Anruf freute. Ich diktierte und er uebersetzte aus dem Internet um zu erfahren, dass das Lokal Montag und Dienstag geschlossen hat. Super!!! Also wieder zurueck zum Museum und weiter zur naechsten Uebernachtungsmoeglichkeit die auch nur 150 Meter entfernt war. Offiziell hatten die noch nicht geoeffnet, gaben mir aber trotzdem ein Zimmer und Bier :-). Hier gefaellt's mir schon mal sau gut. Den "Gasthof" leitet ein junges Paar, es gibt guten Apfelstrudel und ich bekam auf Wunsch scharfe Spaghetties, bei denen der Koch/Wirt erst vor mir stand und meinte, was er machen soll, weil ihm die Sosse zu scharf geraten ist, aber genau so hat's mir prima geschmeckt. Der Wirt hatte mir auch noch seine Trueffel gezeigt, die hier in der Gegend sehr gut wachsen sollen. Bisher gefaellt's mir also sehr gut. Mal schaun, was der Abend bringt!

Das "Loch" im Boden
Diesen Abriss wollte ich mir noch genauer anschauen und stieg den kleinen Wanderweg hinab, bis - ja bis mich so ein Typ ansprach, der auf einer Bank herumflackte. Der meinte, die Security hier zu sein und dass ich hier nicht durch darf sondern ein Ticket kaufen muesste. Desweiteren, dass es nur gefuehrte Touren gibt. So eine Scheisse! Also ging ich wieder hoch zur ersten Gaststaette mit dem "i" Symbol, an der ich anfangs einfach vorbeigelaufen bin. Hinter dieser verbarg sich ein Parkplatz, Souveniershop, Touristeninfo und natuerlich der Fuck Off Ticketshop, um den ich nicht herumkam. Natuerlich war es auch kurz nach 16 Uhr, sodass ich auf die Tour um 17 Uhr Uhr warten musste. Und was mache ich in der Zwischenzeit?!?

Ein Magnum zu verputzen dauerte 10 Minuten. Bei der Gaststaette dumm herumzulaufen nochmal 10 Minuten und als auf einem Schild stand, dass es in den Caves nur 12 Grad haben soll, holte ich mir noch mein Fliess. Die restliche Zeit sass ich bloed dreinschauend herum bis die Tour mit einem ganzen Pack Touris [jetzt kann ich mich ja auch als Hoehlen Touri sehen] endlich losging. Mit ca. 30 Leuten hatschten wir nun los - in die entgegengesetzte Richtung von dem Schlund, wo ich eigentlich hinwollte.
Grillsession
Nach ein paar Metern abwaerts blieb unser Guide vor einer Stahltuere stehen um uns zu erklaeren, dass wir nun durch diesen kuenstlich durchbrochenen Tunnel in die Grotten gehen. Von Natur kann hier wohl nicht die Rede sein. Die erste Grotte war schnell erreicht und um es kurz zu machen: Der ganze Weg verlief ueber betonierte Wege durch atemberaubende Hoehlen. Die eine ueber 100 Meter hoch, andere wieder durch Stalagmiten und Stalaktiten verziert wie es in dieser Schoenheit nur die Natur schaffen kann. Der laengste Weg fuehrte in der Hoehle entlang, durch die der eigentliche Fluss seinen Weg fand bis wir wieder im Freien waren. Definitiv sehenswert! Von einer Sache war ich dann doch schockiert: Der einzig nach 17 Uhr erlaubte Weg nach oben war der mit dem Aufzug!!! Ja so eine verf***te Scheisse!!! Alles Fragen brachte nichts. Ich musste in das Metallungetuem rein und schraeg die vllt. 50 Hoehenmeter nach oben fahren. Da waere ich doch schneller gelaufen und ich werde dazu auch noch gezwungen!!! In meiner Unterkunft zurueck lief mein Abendprogramm wieder an. Duschen und Waesche waschen. Dann wird sich jetzt besoffen und der Magen mit einem 3-Gaenge Menue vollgeschlagen. Vielleicht erweitere ich das mit einem Dessert noch auf 4 :-D.

Mit meiner Unterkunft kann ich auch mehr als zufrieden sein. Das Essen ist schlichtweg Spitzenklasse. Sogar Nudeln mit Trueffel gibt es hier fuer mich - das erste mal Trueffel in meinem Leben und ich weiss nicht mal, welcher Geschmacksteil Trueffel war. Mit dem Hauptgericht Chivapchichi duerfte ich dann kurz vorm Platzen sein :-).